Abwasser „er“klären – die Kanalisation

In dieser kleinen Serie von Blogbeiträgen möchte ich versuchen, allen Interessierten, die einzelnen Einrichtungen und Bauwerke einer Kläranlage zu erklären.

Wie kommt das Abwasser in die Kläranlage?

Jedes Haus, jede Fabrik und die meisten Dächer und Hofflächen sind an die Ortskanalisation angeschlossen. Diese sammelt und leitet das Abwasser zum Klärwerk. Dieses Abwasser wird in der Kläranlage gereinigt. Viele Menschen glauben ja wir würden den Bach oder Fluss reinigen, das stimmt nicht!

In der Kanalisation landet also alles was man zuhause in ein Waschbecken oder die Toilette wirft und auf den Weg schickt. Da sind wir schon bei einem Anliegen meinerseits, Essensreste. Diese gehören nicht ins Klo. Die einzigen die sich darüber freuen sind diese pelzigen kleinen Rohrbewohner – Ratten. Die Hauptnahrungsquelle dieser Nager sind unsere Abfälle – weniger Nahrung heißt weniger Ratten.

Im Kanal gibt es nicht nur Rohre in verschiedenen Dimensionen sondern auch spezielle Bauwerke. Diese Regenbecken haben verschiedene Aufgaben dienen aber alle der Regenwasserbewirtschaftung. Ich möchte hier nur das Wichtigste, das RÜB – Regenüberlaufbecken – , erklären. Wenn es regnet gelangt mehr Wasser in die Kanalisation als diese ableiten kann. Regenbecken sorgen dafür das dieses überschüssige Wasser in ein Gewässer geleitet wird. Da am Anfang jedoch noch viel Schmutz im Kanal ist würde dieser zum Teil in das Gewässer gelangen. Da kommen die RÜBs ins Spiel. Diese Becken fangen den ersten Schmutzwasserstoß ab und es gelangt nur noch relativ sauberes Regenwasser in das Gewässer. Nach dem Regenereignis, wenn das Wasser abgeflossen ist werden diese Beckeninhalte kontrolliert dem Kanal zugeführt und der ganze Schmutz gelangt zum Klärwerk.

Als Klärwerksmitarbeiter ist es unsere Aufgabe diese Abläufe zu überwachen, zu optimieren und die technischen Einrichtungen zu Warten. Zur Durchführung dieser Aufgaben werden moderne EDV-gestützte Prozessleitsysteme eingesetzt. Zu Wartungs- und Reinigungszwecken muss man auch mal in den Kanal oder in Sonderbauwerke einsteigen, hierzu werden viele Sicherheitseinrichtungen und persönliche Schutzausrüstungen, wie z.B. Gaswarngerät, Dreibock mit Personenwinde, Selbstretter, Wathose usw., eingesetzt.

Verstopfungsfreie Zeit wünscht

Thomas Kühner

 

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