Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik – was erwartet dich da

Aus aktuellem Anlass, wir suchen einen jungen Menschen der eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik machen möchte, schreibe ich mal auf was man bei dieser Ausbildung so lernt. Weitere Infos zum Ausbildungsplatz gibt es auf der Seite der Stadt Winnenden unter http://www.winnenden.de/,Lde/start/verwaltung-politik/Ausbildungs_+und+Praktikumsplaetze.html oder natürlich bei mir per Mail unter fragen@abwasserklaeren.de .

Was könnte einen jungen Menschen dazu bewegen eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik zu machen? Die Abwechslung, der Schutz der Umwelt oder die Arbeit in einem kleinen Team?

Die Abwechslung ist für mich der wichtigste Punkt meines Berufs. Als Azubi lernt man wie eine Kläranlage funktioniert nicht nur technisch sondern auch im biologischen und chemischen Zusammenhang. Man muss die Abläufe rund um die Uhr optimal am laufen halten, wofür modernste Technik zum Einsatz kommt. Gearbeitet wird mit komplexen Steuerungen und Regelungen für moderne und bewährte Technik, alles überwacht mit neuester Prozessleittechnik. Die Reparatur dieser Anlagen wird teilweise selbst durchgeführt. Hierzu lernt man den Bereich mechanische Werkstatt kennen und bekommt eine grundlegende elektrische Ausbildung. Die Pflege der Außenanlagen, wie mähen, kehren oder auch das Schneiden der Büsche, oder auch das Reinigen der Gerinne und Beckenkronen mit einem Hochdruckreiniger gehören dazu. Ein weiterer Arbeitsplatz ist das Labor. Täglich muss der Zustand der Reinigungsleistung überwacht und dokumentiert werden. Dokumentieren ist ein wichtiges Stichwort. Alle Tätigkeiten werden auf einem Klärwerk dokumentiert, was bedeutet das man auch einen Teil der Arbeitszeit im Büro verbringt. Wie man sieht gibt es viel Abwechslung und das Beste daran ist, wir teilen unsere Arbeit selber ein. Bei Regen oder Schnee arbeitet man normalerweise drinnen und bei Sonnenschein geht man möglichst an die frische Luft.

Jetzt kommen wir zum unangenehmen Teil. Ja an manchen Stellen muffelt es ein wenig, manche Leute sagen sogar es würde stinken. Es ist weit weniger schlimm wie man es sich vorstellt. Auch wenn es heißt man müsse die „Scheiße“ in die Hand nehmen stimmt das nicht wirklich. Der direkte Umgang mit Fäkalien wird vermieden, sollte man wegen einer Verstopfung, Reparatur oder bei Arbeiten im Kanal mit Fäkalien zu tun haben benutzen wir natürlich entsprechende Schutzkleidung. Ich vergleiche das gerne mit dem Pflegepersonal in Krankenhäusern oder Altenheimen. Wenn die einen Patienten waschen müssen weil er sich die Hosen vollgemacht hat wäre das für mich weitaus unangenehmer.

Welche Voraussetzungen benötigt man wenn man den Beruf der Fachkraft für Abwassertechnik lernen möchte. Man sollte einen guten Hauptschulabschluss oder mittlere Reife besitzen mit dem Fokus auf die Naturwissenschaften, körperlich gesund und belastbar sein, Freude am Umgang mit Technik, Biologie, Chemie und der Natur haben. Teamfähigkeit ist ebenfalls wichtig da auf Klärwerken meistens nicht sehr viele (meist weniger als 10) Mitarbeiter beschäftigt werden. Ausgenommen Großklärwerke mit zum Teil mehreren 100 Mitarbeitern.

Vielleicht konnte ich bei dem Einen oder Anderen das Interesse an diesem Beruf wecken. Besucht einfach mal euer örtliches Klärwerk, Klärwerksmitarbeiter beißen normalerweise nicht, und informiert euch dort über diesen Beruf. Der Fachverband DWA hat einen eigenen Youtubekanal ( https://www.youtube.com/channel/UCk-UmvNcm6t3_ENMwqp0PXg ) mit interessanten Filmen zum Beruf.

In der Kategorie Abwasser in diesem Blog gibt es weitere hoffentlich interessante Texte über die Arbeit auf einem Klärwerk.

 

Ausgebildete Grüße

Thomas Kühner

Comments are closed.