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Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik – was erwartet dich da

Freitag, April 14th, 2017

Aus aktuellem Anlass, wir suchen einen jungen Menschen der eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik machen möchte, schreibe ich mal auf was man bei dieser Ausbildung so lernt. Weitere Infos zum Ausbildungsplatz gibt es auf der Seite der Stadt Winnenden unter http://www.winnenden.de/,Lde/start/verwaltung-politik/Ausbildungs_+und+Praktikumsplaetze.html oder natürlich bei mir per Mail unter fragen@abwasserklaeren.de .

Was könnte einen jungen Menschen dazu bewegen eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik zu machen? Die Abwechslung, der Schutz der Umwelt oder die Arbeit in einem kleinen Team?

Die Abwechslung ist für mich der wichtigste Punkt meines Berufs. Als Azubi lernt man wie eine Kläranlage funktioniert nicht nur technisch sondern auch im biologischen und chemischen Zusammenhang. Man muss die Abläufe rund um die Uhr optimal am laufen halten, wofür modernste Technik zum Einsatz kommt. Gearbeitet wird mit komplexen Steuerungen und Regelungen für moderne und bewährte Technik, alles überwacht mit neuester Prozessleittechnik. Die Reparatur dieser Anlagen wird teilweise selbst durchgeführt. Hierzu lernt man den Bereich mechanische Werkstatt kennen und bekommt eine grundlegende elektrische Ausbildung. Die Pflege der Außenanlagen, wie mähen, kehren oder auch das Schneiden der Büsche, oder auch das Reinigen der Gerinne und Beckenkronen mit einem Hochdruckreiniger gehören dazu. Ein weiterer Arbeitsplatz ist das Labor. Täglich muss der Zustand der Reinigungsleistung überwacht und dokumentiert werden. Dokumentieren ist ein wichtiges Stichwort. Alle Tätigkeiten werden auf einem Klärwerk dokumentiert, was bedeutet das man auch einen Teil der Arbeitszeit im Büro verbringt. Wie man sieht gibt es viel Abwechslung und das Beste daran ist, wir teilen unsere Arbeit selber ein. Bei Regen oder Schnee arbeitet man normalerweise drinnen und bei Sonnenschein geht man möglichst an die frische Luft.

Jetzt kommen wir zum unangenehmen Teil. Ja an manchen Stellen muffelt es ein wenig, manche Leute sagen sogar es würde stinken. Es ist weit weniger schlimm wie man es sich vorstellt. Auch wenn es heißt man müsse die „Scheiße“ in die Hand nehmen stimmt das nicht wirklich. Der direkte Umgang mit Fäkalien wird vermieden, sollte man wegen einer Verstopfung, Reparatur oder bei Arbeiten im Kanal mit Fäkalien zu tun haben benutzen wir natürlich entsprechende Schutzkleidung. Ich vergleiche das gerne mit dem Pflegepersonal in Krankenhäusern oder Altenheimen. Wenn die einen Patienten waschen müssen weil er sich die Hosen vollgemacht hat wäre das für mich weitaus unangenehmer.

Welche Voraussetzungen benötigt man wenn man den Beruf der Fachkraft für Abwassertechnik lernen möchte. Man sollte einen guten Hauptschulabschluss oder mittlere Reife besitzen mit dem Fokus auf die Naturwissenschaften, körperlich gesund und belastbar sein, Freude am Umgang mit Technik, Biologie, Chemie und der Natur haben. Teamfähigkeit ist ebenfalls wichtig da auf Klärwerken meistens nicht sehr viele (meist weniger als 10) Mitarbeiter beschäftigt werden. Ausgenommen Großklärwerke mit zum Teil mehreren 100 Mitarbeitern.

Vielleicht konnte ich bei dem Einen oder Anderen das Interesse an diesem Beruf wecken. Besucht einfach mal euer örtliches Klärwerk, Klärwerksmitarbeiter beißen normalerweise nicht, und informiert euch dort über diesen Beruf. Der Fachverband DWA hat einen eigenen Youtubekanal ( https://www.youtube.com/channel/UCk-UmvNcm6t3_ENMwqp0PXg ) mit interessanten Filmen zum Beruf.

In der Kategorie Abwasser in diesem Blog gibt es weitere hoffentlich interessante Texte über die Arbeit auf einem Klärwerk.

 

Ausgebildete Grüße

Thomas Kühner

Das Erwachen der Natur

Montag, März 27th, 2017
Blumen

Blumen

 

Das Frühjahr ist eine der schönsten Jahreszeiten auf einem Klärwerk. Wenn die Sonne anfängt zu wärmen, das erste Grün zum Vorschein kommt und man mit weniger Kleidung auskommt. Wir arbeiten viel im Freien was dann auch wieder richtig Freude bereitet.

Darum genießt die Blumen, das erste Grün an Büschen und Bäumen und das Zwitschern der Vögel.

Erstes Grün am Hang

Erstes Grün am Hang

Sonnige Grüße aus dem Klärwerk

Thomas Kühner

Frost – eine besondere Aufgabe

Donnerstag, Januar 26th, 2017

Hallo liebe Leser

zum Glück ist diese schon etwas längere Frostperiode bald zu Ende. Für Klärwerksmitarbeiter ist diese Zeit im Jahr eine große Herausforderung. Da wir im Klärwerk mit flüssigen Stoffen und vielen Rohrleitungen zu tun haben, müssen wir immer auf der Hut sein damit nichts einfriert und der Betrieb reibungslos abläuft. Für uns heißt das das Leitungen entleert werden müssen, aber ohne mit den austretenden Flüssigkeiten rutschige Eisflächen zu produzieren. Wenn man eine Leitung vergisst darf man diese dann am nächsten Morgen eben auftauen, was bei Minusgraden nicht gerade angenehm ist. Ganz wichtige Anlagenteile werden mit einer Zusatzheizung ausgestattet so das auch bei strengem Frost nichts eingefriert.

Bei uns hier im Großraum Stuttgart hatten wir bis zu -15°C was ja schon ganz ordentlich ist, aber Respekt vor unseren bayerischen Kollegen die teilweise bei bis zu -30°C ihre Anlagen am laufen halten.

frostige Grüße aus dem Kalten

Thomas Kühner

Schmerztagebuch in Excel

Sonntag, Januar 8th, 2017

Hallo und ein gutes Neues Jahr 2017

ich habe mich in letzter Zeit damit beschäftigt ein Schmerztagebuch zu erstellen welches man am PC führen kann. Ich habe sehr viele Varianten als .pdf gefunden die man ausdrucken und dann ausfüllen kann. Ich führe solche Tagebücher gerne am PC oder Handy. Kann man dann einfach als Datei an seinen Arzt oder seine Ärzte weitergeben.

So ein Tagebuch zu führen kann helfen die Ursache von Schmerzen zu finden damit man etwas dagegen tun kann. Der Schmerzpatient für den ich dieses Tagebuch erstellt habe ( bin nicht ich ) hat dauernd Schmerzen aber keine Ursache dafür. Wenn man wüsste was die Schmerzen auslöst kann man gezielt behandeln, aber so?

Vielleicht hilft es auch jemand anderem mit einem Schmerzproblem. Man kann es für jede Art von Schmerz verwenden. Es ist frei zu verändern und so für jeden anpassbar. Wenn jemand damit Geld verdienen möchte wäre es nur richtig mit mir Kontakt aufzunehmen.

Ich freue mich über Kommentare und Anregungen welche ihr mir per E-Mail an fragen@abwasserklaeren.de zukommen lassen könnt.

Schmerztagebuch Vorlage

Schmerzfreie Grüße

Thomas Kühner

Elektroautos oder warum sie keiner kauft

Dienstag, November 15th, 2016

Die heutige Berichterstattung in den Medien zum Thema Elektroautos und Stromtankstellen hat bei uns im Klärwerk zu einer Diskussion geführt bezüglich der Vor- und Nachteile von Elektroautos und Elektromotorrädern. Hauptursachen sind unserer Meinung nach die unzureichende Reichweite und der Anschaffungspreis. Wir haben auch festgestellt das die Automobilhersteller Fahrzeuge entwickeln, die möglichst gleichwertig mit Autos mit Verbrennungsmotor sind. Das führt unweigerlich zu einem sehr hohen Preis und immer noch unzureichender Reichweite auf Grund der Batterien.

Wir haben uns dann mal Gedanken darüber gemacht welche Fahrzeuge eigentlich sinnvoll sein könnten. Da kamen ganz lustige und auch praktische Ideen dabei raus. Ein kleines, einfaches viersitziges Auto mit grundlegender Ausstattung, 85 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Reichweite im Winter bei Dunkelheit von 100 km als Pendlerfahrzeug. Oder etwas ähnliches wie ein Piaggio Ape mit 58 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Reichweite von 100 km als Stadtfahrzeug für Dienstleister und Handwerker. Vielleicht mit Solarladeeinrichtung um die Sonnenenergie mit zu nutzen.

Wenn man dann noch sein Auto beim Arbeitgeber aufladen könnte wäre das Ganze eine runde Sache. Den Arbeitgeber könnte man ja steuerlich begünstigen wenn er Strom an seine Mitarbeiter abgibt. Ich würde auch unseren Eigenstrom vom Klärwerk nutzen und einen Aufkleber anbringen wo draufsteht: Ihre Fäkalien sind mein Antrieb. Oder so.

Also liebe Autobauer: Besinnt euch auf das einfache, das praktische Gefährt welches einen von A nach B bringt und nicht irgendwelche supermodernen Personenfrachter mit denen man 2000 km in den Urlaub fahren kann. Entwickelt erstmal Batterien mit Reichweiten von 500 km und mehr die auch schnell geladen werden können. Und wie immer zu einem vertretbaren Preis.

elektrisierende Grüße

Thomas Kühner